Erst zwei Jahre alt ist der „Verein für Dialog, Integration und Freundschaft“ in Waghäusel, der zu den rührigsten Ortsvereinen gehört.
Am 15. Mai lädt er zum dritten „Hoffest der Kulturen“ ein. Das „Wochenblatt“ sprach mit dem 35-jährigen Gründungs- und Vorstandsmitglied Aylin Arabaci-Pfab, von Beruf Grundschullehrerin, wohnhaft in Wiesental.
???: Neben dem Neujahrsempfang ist das Benefiz-Hoffest mit seinem überörtlichem Charakter ein Highlight im Terminkalender des Integrationsvereins. Wann und wo?
Aylin Arabaci: Der junge Verein lädt von 11 bis 18 Uhr zu einem internationalen „Integrationsfest“ mit einem offenen bunten Programm ein. Wir feiern auf dem BAZ-Spedition-Betriebsgelände in der Carl-Schurz-Allee 4 gegenüber dem dm-Verteilerzentrum und freuen uns auf ein „Fest der Freundschaft“.
???: Was wird alles geboten?
Aylin Arabaci: Zu Gast ist der Newcomer-Comedy-Star Osman Citir. Den Tag über werden landestypische kulinarische Spezialitäten serviert. Das Rahmenprogramm gestalten die Tanzgruppe der „Lebenshilfe Bruchsal“, die Showtanzgruppe des FV 1912 und eine lateinamerikanische Top-Musikband. Auch gibt es eine Kinderhüpfburg, einen Kinderschmink-Stand und einen Rollstuhlparcours für Kinder.
??? Erstmals dabei ist auch die Polizei. Was hat diese vor?
Aylin Arabaci: Mit einer kostenlosen Fahrradcodierung und mit verschiedenen Infoständen, so zum Thema „Vorbeugung von Auto-Insassenverletzungen“, beteiligt sich auch die Polizei an dem Hoffest. Wir wollen damit zeigen, dass wir ein starkes Interesse an einer guten Zusammenarbeit haben. Dass auch der stellvertretende Polizeipräsident höchstpersönlich kommt, ehrt uns.
??? Wer kommt noch?
Aylin Arabaci: Der Integrationsvereins erwartet rund 1.000 Besucher. Im Laufe des Tages wollen mehrere Bürgermeister vorbeischauen, auch um sich über die erfolgreiche Arbeit des Waghäuseler Vereins zu informieren und Anregungen für ihre eigene Gemeinde zu holen: so die langjährige Landeselternbeiratsvorsitzende Christiane Staab, Bürgermeisterin in Walldorf, die jüngste Bürgermeisterin im Land, Sarina Pfründer (Sulzfeld), der mit 25 Jahren jüngste Bürgermeister Baden-Württembergs, Nico Morast (25) aus Massenbachhausen und noch weitere Bürgermeister.
???: Was für ein Gedanke steckt hinter dem großen Fest?
Aylin Arabaci: Ziel der zentralen Veranstaltung ist es, möglichst viele Mitbürger unserer Stadt und auch außerhalb zu einem gemütlichen Beisammensein zusammenzubringen, um sich näher zu kommen, sich auszutauschen und „Grenzen“ zu überwinden. Übrigens: Der Erlös aus dem Fest geht an wohltätige Zwecke.
??? Warum engagieren Sie sich persönlich im Integrationsverein? Was ist Ihre Motivation?
Aylin Arabaci: Gerade in meinem Beruf als Lehrerin hat Integration eine große Bedeutung. Daher ist es für mich wichtig, auch privat meinen Beitrag zu leisten. Natürlich wollen mein Mann und ich auch in dieser Beziehung ein Vorbild für unseren Sohn Semi sein. Er gehört zu der nächsten Generation, die unsere Arbeit für erfolgreiche Integration, für Dialog und Zusammenarbeit, hoffentlich fortführen wird.
???: Was wollen Sie mit dem Integrationsverein erreichen? Was sind Ihre Erwartungen?
Aylin Arabaci: Den Verein gibt es, weil sich viele Gleichgesinnte mit der Überzeugung zusammengeschlossen haben: Es muss mehr für Dialog, Integration, Zusammenarbeit und Freundschaft der Völker und Kulturen getan werden. Und den Worten müssen auch Taten folgen.
??? Was kann der Verein leisten?
Aylin Arabaci: Sehr viel, wenn wir die Anzahl unserer Aktivitäten betrachten. Am Ziel sind wir erst, wenn wir keinen Integrationsverein mehr brauchen, weil Zusammenarbeit und Freundschaft, Toleranz und Offenheit, Respekt und Achtung vor den Mitmenschen und ihren Kulturen zu Selbstverständlichkeiten geworden sind.