Das Fasten im Ramadan ist eines der wichtigsten Gebote des islamischen Glaubens und gehört, wie das Glaubensbekenntnis, die fünf täglichen Gebete, die Almosensteuer und die Pilgerfahrt nach Mekka, zu den fünf Säulen des Islam. Der Ramadan ist der neunte Monat des arabischen Mondkalenders. Weil das Mondjahr etwa elf Tage kürzer ist als das Sonnenjahr, verschiebt sich der Ramadan jedes Jahr um diese Anzahl von Tagen.
Denn Muslime fasten von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang. In diesem Jahr darf über eine Zeitspanne von über 15,5 Stunden weder gegessen noch getrunken werden. Das Rauchen ist während des Fastens ebenfalls untersagt. Vom Fasten befreit sind Kinder, Reisende, Kranke, Schwangere, Frauen während ihrer Menstruation und Schwerarbeiter.
Wenn wir das Wort „fasten“ hören, verbinden wir es meistens mit weniger Essen. Durch das Fasten wird nicht nur ein Gebot Gottes eingehalten, das Fasten erfüllt auch eine reinigende Funktion: dem oder der Fastenden werden die Sünden vergeben. Das Festhalten am Fastenvorsatz wird zu einer Herausforderung von Körper und Geist. In dieser Zeit des freiwilligen „Mangels“ ändern sich Wahrnehmung und Beobachtungsgabe. Was jemandem, der nicht fastet, alltäglich vorkommt, wird während der Fastenzeit zu etwas Besonderem.
Während der Fastenzeit ist es möglich, einen andern Blickwinkel einzunehmen, Dinge zu beobachten, die in unserem hektischen Alltag sonst oft vergessen werden. Damit ist auch ein sozialer Aspekt verbunden: Wer selber spürt, was es bedeutet, Hunger zu haben und nicht essen zu können, kann nachvollziehen, wie es armen Menschen geht, die Hunger ausgesetzt sind. Dadurch steigt die Bereitschaft, sich stärker für das Allgemeinwohl zu engagieren. Durch das Fasten entsteht eine Solidarität mit Bedürftigen. Am Ende des Monats Ramadan spendet deshalb jeder Fastende an Bedürftige. Der Ramadan dauert 30 Tage und endete in diesem Jahr mit dem Sonnenuntergang am 7. August.
Ebru Baz, Vorsitzende