Zum ersten „Benefiz-Hoffest der Kulturen“ 2009 waren gerade mal 500 Gäste gekommen: ein unglaublicher Erfolg, hieß es damals. Fünf Jahre später trafen sich mehr als 1.500 Freunde und Unterstützer – und feierten einträchtig ein „Fest der Freundschaft“. Damit ist der ganztägige Event zum größten internationalen Integrationsfest der weiten Region geworden. „Wir sind stolz: Das ist Waghäusel, das sind unsere Nachbargemeinden“, hieß es. Die Werte, die sich der junge Verein auf die Fahnen geschrieben hat, „Dialog, Integration und Freundschaft“, prägten die Großveranstaltung. Nicht die kleinste Spur von Feindseligkeit oder Fremdenhass. Warum diese Feststellung? In jüngster Zeit hatte es mehrere anonyme Schreiben mit unvorstellbaren Hetztiraden gegeben. Abtransporte in Waggons, wie vor 70 Jahren, wurden angekündigt.
Nach fünf Jahren kann der äußerst rührige Verein eine eindrucksvolle Bilanz vorlegen, insbesondere mit Blick auf seine damalige Zielsetzung: „Unser Engagement betrachten wir auch als Bekenntnis zu Demokratie, Dialog und Freundschaft. Wir wollen beweisen, dass Deutsche und Nichtdeutsche, mit und ohne Migrationshintergrund gut miteinander auskommen und gut zusammenarbeiten können.“ In der Stadt Waghäusel leben nicht nur Deutsche, in der Großen Kreisstadt sind 80 Nationen zuhause. Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund liegt bei knapp 27 Prozent und damit deutlich über dem bundesweiten Migrantenanteil von 20 Prozent, so die Information vor Ort. Der Integrationsverein stehe hinter Bundespräsident Joachim Gauck, der kürzlich gesagt habe: „Wir verlieren uns nicht, wenn wir Vielfalt akzeptieren.“
Von einem Superzuspruch und einem Superergebnis sprachen die Initiatoren. „Unser Vorhaben, das größte internationale Integrationsfest auf die Beine zu bringen, um sich bei Musik, Gesang, Tänzen und internationaler Küche näher zu kommen und Grenzen zu überwinden, ist gelungen“, betonte die Vorsitzende Ebru Baz, die sich über die Anwesenheit aller kommunalpolitischer Kräfte freute. Mit dabei waren auch die (Ober-)Bürgermeister Walter Heiler, Thomas Deuschle und Nicola Bodner (Pfinztal).
Das Rahmenprogramm gestalteten die Tanzgruppe „Zambuca“, die Kindertanzgruppe „Tanz.Art Hula Hooppers“ sowie die „Multi-Kulti-Liveband“, in der sechs Nationalitäten zusammen spielen. Zu den „Lieblingen“ in Waghäusel gehört auch Comedy-Star Osman Citir.
Viel Spaß bereiteten die Kinderhüpfburg, die Kinderschminkstände und die Ausfahrten in Oldtimern. Wer wollte, konnte bei der Musikschule Waghäusel-Hambrücken „schnuppern“, die mit einem gutbesuchten eigenen Stand auf ihre Instrumente und Musikangebote aufmerksam machte. Vorzeitig musste die Küche mit den landestypischen kulinarischen Spezialitäten den „Ausverkauf“ melden.