Der Träger des Integrationspreises 2014 sind die ehrenamtlichen Aktivisten des Landkreisprojekts „Integrationslotsen für Sprache und Integration“.Mit der gemeindeübergreifenden Auszeichnung wird das „besonders vorbildliche Engagement“ von Initiativen und Institutionen, Schulen und Vereinen gewürdigt, die sich um die Förderung der Integration verdient gemacht haben.
Bei seinem Neujahrsempfang überreichte der vor sechs Jahren gegründete und sich weiter vergrößernde „Verein für Dialog, Integration und Freundschaft“ in Waghäusel den Integrationspreis in Form einer großen Urkunde aus Dekorglas. Bei den „Integrationslotsen für Sprache und Integration“ engagieren sich Menschen für Menschen aus anderen Kulturen.
Sie helfen vor allem beim Erlernen der deutschen Sprache, sie knüpfen Kontakte zu Behörden, stehen bei Fragen rund um den Alltag zur Seite. Außerdem organisieren sie Begegnungen, Exkursionen und Ausflüge, bauen so Brücken.
Zu einer Art Aushängeschild für die Stadt und für die Region ist inzwischen der Integrationsverein DIF Waghäusel geworden.
Mit knapp 300 Gästen rückt der jährliche Neujahrsempfang zahlenmäßig in die Nähe einer kommunalen Veranstaltung. Inzwischen macht immer mehr Prominenz den Avantgardisten die Aufwartung. Mit ihrer Teilnahme signalisierten die Generalkonsulin der Republik Türkei, Mebsure Taskin, OB Walter Heiler, MdB Olav Gutting, Polizeivizepräsident Roland Lay, die Bürgermeister Nicola Bodner und Thomas Deuschle, Dezernatsleiter Peter Kappes als Vertreter des Landratsamtes und weitere
Vertreter des öffentlichen Lebens ihre Verbundenheit. Zu den besonderen Gästen zählte auch Comedian-Star Osman Citir. Willkommen hieß die Vorsitzende Ebru Baz-Karasu ein Team der Initiative „Waghäusel hilft“, die mit einigen in Waghäusel untergebrachten Flüchtlingen gekommen waren.
Viel Lob gab es vom Stadtoberhaupt: „Ich freue mich, dass es den Verein bei uns gibt, der eine so wichtige und lobenswerte Arbeit leistet.“ In seinem Grußwort forderte Heiler, „geballte Solidarität“ mit den Flüchtlingen zu zeigen.
Mit Blick auf die Flüchtlingssituation und auf gegen ihn gerichtete Anfeindungen hatte der DIF zu einem „Neujahrsempfang der Solidarität“eingeladen.
Was die Gäste nicht wussten, dafür aber die Polizei: Im Vorfeld waren Hinweise auf eine mögliche Pegida-Demonstration eingegangen. Was die Vorsitzende dann zu einem emotionalen Rückblick veranlasste: „Zu den furchtbaren Erfahrungen 2014 zählte auch, dass auch wir als Verein verstärkt in den Fokus schlimmer Hetze geraten sind. Davon zeugen viele anonyme Schreiben.“ Dann aber kämpferisch: „Doch wir lassen uns nicht mürbe machen, wir setzen unsere Arbeit unvermindert fort.“
Mit Hilfe einer Powerpoint-Präsentation stellte der stark frauendominierte Verein die Aktivitäten vor: mehr als 20 in 2014. Das Programm in ihrer Schulturnhalle verschönerte die „Schulband“ der Schiller-Schule: Träger des Integrationspreises 2011.