Die Zeit der Corona-Abstinenz will der Verein für Dialog, Integration und Freundschaft (DIF) Waghäusel nutzen, um von Zeit zu Zeit seine Mitglieder und Mitstreiter vorzustellen, auf die er sehr stolz ist. Diese legen auch dar, warum sie im Integrationsverein mitarbeiten. Vielleicht lässt sich dadurch der/die eine oder andere Mitbürger(in) für eine Mitarbeit im DIF gewinnen.
Diesmal stellt sich Roland Liebl vor.
„Integration bedeutete schon immer eine Herausforderung, eine große Aufgabe. Seit dem Zweiten Weltkrieg gab es bei uns hier vier große Zuwanderungswellen: In den ersten zwei Jahren nach dem Kriegsende suchten rund zehn Millionen vertriebene Deutsche in Westdeutschland Zuflucht.
In den 60er und 70er Jahren kamen Millionen von Gastarbeitern aus Italien, Portugal, Spanien, Jugoslawien, Türkei und Griechenland – ursprünglich angeworben für niederqualifizierte Tätigkeiten und nur zeitlich befristet. Die Familien folgten und blieben.
Ab 1990, also mit dem Fall des Eisernen Vorhangs, trafen die Spätaussiedler ein. Millionen von Neubürgern kamen mit den kompletten Familien. Seit 2015, also nach der Vereinsgründung, setzte eine Flüchtlingswelle ein. Insbesondere Bürgerkriegsflüchtlinge kamen zu uns.
Jahrhunderte zuvor war es immer umgekehrt. Viele Bürger haben unsere Gemeinde aus Armutsgründen verlassen: etwa in Richtung Ungarn (Donauschwaben) oder Brasilien. Sie waren damals die „Wirtschaftsflüchtlinge“.
Heute nimmt man von den Zuwanderungswellen der letzten Jahrzehnte in Kirrlach, Wiesental und Waghäusel kaum noch etwas wahr. Integrationsarbeit vor allem auf Gemeindeebene halte ich für eine ganz wichtige Herausforderung. Gerne bringe ich meine aktive Mitarbeit ein.
Kurz zu meiner Person: Stadtrat seit 16 Jahren, Diplom-Mathematiker, Studiendirektor, Kirchenpädagoge, Heimatvereinsvorsitzender und Rekordblutspender, Mitorganisator der jährlichen Stallweihnacht. Außer im Integrationsverein bin ich auch in der Flüchtlingshilfe aktiv.“