„Fremdenhass – wie buchstabiert man das?“

 

Waghäusel (ber). „So könnte eigentlich das Miteinander im Großen funktionieren – wie hier in Waghäusel im Kleinen“, stellte die Vorsitzende des Vereins für Dialog, Integration und Freundschaft (DIF), Ebru Baz, fest. Beim, wie es hieß, größten internationalen Integrationsfest trafen sich Deutsche, Migranten und Flüchtlinge, Einheimische, Auswärtige und Ausländer. Eine solche Vielfalt wird wohl nirgendwo sonst übertroffen: Peruaner, Ecuadorianer, US-Amerikaner, Syrier, Iraker, Eritreer, Deutsche aus allen umliegenden Gemeinden, Vertreter aller politischer Richtungen: vom CDU-Bundestagsabgeordneten Olav Gutting bis zur amtierenden Oberbürgermeisterstellvertreterin Krimhilde Rolli (SPD).

„Unser Fest ist ein Fest für Menschen aller Nationen, Hautfarben und Religionen“, gab der Veranstalter kund. Und kunterbunt, einträchtig und frohgelaunt ging es auch zu. „Fremdenhass – wie buchstabiert man das?“, fragte süffisant eine junge Frau und drückte damit ihr Empfinden über die freundschaftliche Atmosphäre aus. Wohl auch deshalb ist das „Benefizhoffest der Kulturen“ inzwischen das weitaus größte Integrationsfest der Region. Ihre Solidarität mit dem rührigen Integrationsverein bekundeten etwa Bürgermeister Martin Büchner aus Oberhausen-Rheinhausen, SPD-Fraktionschef Joachim Pöschel aus Philippsburg oder Pfinztals Bürgermeisterstellvertreter Franz Hörter (CDU) aus Pfinztal. Oder auch Comedian-Star Osman Citir.

„Wir wollen beweisen, dass Deutsche und Nichtdeutsche, Mitbürger mit und ohne Migrationshintergrund, Alteingesessene und Flüchtlinge gut miteinander auskommen können.“ In der Stadt Waghäusel leben nicht nur Deutsche, in der Großen Kreisstadt sind 84 Nationen zuhause. Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund liegt bei knapp 27 Prozent und damit deutlich über dem bundesweiten Migrantenanteil von 20 Prozent, so die Information vor Ort.

„Unser Vorhaben, das größte Integrationsfest auf die Beine zu bringen, um sich bei Musik, Gesang, Tänzen und internationaler Küche näher zu kommen und Grenzen zu überwinden, ist gelungen“, bilanzierte die Vorsitzende und verwies auf den Zuspruch und den unerwartet frühen Ausverkauf der ländertypischen Essensangebote und der Tombola-Lose. Das Rahmenprogramm gestalteten die Powertruppe „Woghaislä Fudiggl“ und die „Multi-Kulti-Liveband“, in der sechs Nationalitäten zusammen spielen. Mit reichhaltigen Informationsständen warteten der BUND und „Waghäusel hilft“ auf.

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