DIF-Neujahrsempfang als Dank für ein gutes Miteinander

Es ist ein Neujahrsempfang der besonderen Art. Wenn der „DIF“ – mit den Werteansprüchen Dialog, Integration und Freundschaft – dazu einlädt, wendet er sich an eine ganz bestimmte Zielgruppe. Willkommen sind vor allem diejenigen, die sich ehrenamtlich engagieren, sich für ihre Mitmenschen einsetzen, eine soziale Einstellung beweisen und dort aktiv Unterstützung leisten, wo immer diese benötigt wird. Insbesondere geht es konkret um Integrationsarbeit und Flüchtlingshilfe, allgemein um ein friedvolles Zusammenleben der Nationen und Religionen.

Mit der Einladung will der DIF als Veranstalter ein vorbildliches Verhalten würdigen – und sich dafür bedanken, so die Vorsitzende des 2009 erfolgten Zusammenschlusses von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund,Ebru Baz. Leidenschaftlich rief die Stadträtin dazu auf, „dass wir alle zusammen die Welt ein Stück friedvoller und lebenswerter machen.“ In der Wiesentaler Schulsporthalle symbolisierten 30 Fahnen aus verschiedenen Ländern das gute Miteinander in der Stadt und die erfolgreiche Integrationsarbeit.

Über die Programmvielfalt des DIF informierte Emre Özcelik. In einer Bildschau stellte der Vize-Vorsitzende die zahlreichen Aktivitäten in den vergangenen Jahren vor. In seinem Grußwort lobte Oberbürgermeister Thomas Deuschle das „herausragende Engagement“ der DIF-Familie, die sich Integration auf die Fahne schreibe und inzwischen zu einer „wahren Institution“ geworden sei. „Wie gut, dass wir diese Vereinigung in unserer Stadt haben“, schrieb er ihr ins Stammbuch.

Stehen andernorts zumeist Neujahrsansprachen von Politikern oder Wirtschaftsgrößen im Vordergrund, so kommt in Waghäusel seit Jahren ein bekannter Kabarettist zum Zuge, der es niemand im Publikum langweilig werden lässt. Diesmal griff Özgür Cebe in die Vollen und bot „Feinkost mit Migränehintergrund.“ Spaßig, spitz, sarkastisch und nicht immer schmerzfrei legte er den Finger in die Wunden. Mit sicherem Instinkt wandte sich der gebürtige Bielefelder mit dreierlei orientalischen Wurzeln den Topthemen der Neuzeit zu: Politik, Religion, Rassismus, Aufklärung.Ob in der Rolle als politischer „Wadenbeißer“ oder als alltagsbetrachtender Scherzbold, mal mit einem Augenzwinkern, mal mit der verbalen Keule, so beleuchtet er – von links nach rechts außen – die Politik und Politiker, denen er nicht viel Gutes abgewinnt. Eine Dreiviertelstunde lang hängen die Gäste an seinen Lippen, amüsieren sich und lachen über die Fülle seiner Spitzfindigkeiten. Seine Wortspielereien sorgten für Entzücken.

Mit knapp 300 Gästen reichte der DIF-Termin an die Zahlen vergleichbarer offizieller Neujahrsempfänge. Mit dem Veranstalter des „Neujahrsempfangs der Solidarität“ solidarisierten sich auch die Ehrenbürger Robert Straub und Walter Heiler, eine Reihe amtierender und ehemaliger Bürgermeister, Vertreter der Kirchen, Schulen, der Polizei und der Vereinswelt.

(Schmidhuber)

 

 

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