Ramadan – was bedeutet das?
Der Ramadan ist der Fastenmonat aller Muslime auf dieser Welt; er ist ebenso ein Monat des Teilens, der Liebe, der Zusammenkunft und zugleich ein Monat des Dialoges. Der Dialog ist die Grundlage allen menschlichen Miteinanders.
Das Fasten ist eine der fünf Grundpflichten der Muslime (neben Glaubensbekenntnis, Gebet, der Almosensteuer und der Pilgerfahrt nach Mekka). Jedes Jahr während des Monats Ramadan – auf Türkisch „Ramazan“ – dürfen gläubige Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang weder essen noch trinken.
Das Fastengebot gilt für alle erwachsenen Gläubigen. Ausgenommen von dem Gebot sind unter anderem kranke und schwache Menschen, Schwangere und Reisende. Der Brauch geht schon auf die vorislamische Zeit zurück. Für Muslime bedeutet das Fasten eine Stärkung ihrer Beziehung zu Gott.
Mit der Abenddämmerung endet während des Ramadan jeden Abend die Entsagung von Speis und Trank. Viele Menschen eilen nach Hause, um sich dort mit ihrer Familie um den dann meist reichlich gedeckten Esstisch zu versammeln.
Traditionell wird als erstes entweder eine Olive oder eine Dattel gegessen.
In manchen Vierteln in der Türkei beginnt dann ein lebhafter Ausklang: Lange Tafeln werden gedeckt, Straßenlokale füllen sich. Man sitzt gesellig zusammen, isst und trinkt. Vor Bäckereien, die abends ofenfrisches Brot verkaufen, bilden sich kurz vor Einbruch der Dämmerung Schlangen.
Höhepunkt der Feierlichkeiten im Ramadan ist das Fest des Fastenbrechens am Ende des Monats (30. August). Drei Tage lang wird gefeiert. Üblich ist es auch, einen größeren Geldbetrag für einen wohltätigen Zweck zu spenden.
Wann Ramadan ist, richtet sich nach dem islamischen Mondkalender. Deshalb verschiebt sich der Fastenmonat von Jahr zu Jahr. In 33 Jahren durchläuft der Ramadan, der neunte Monat im muslimischen Kalender, einmal alle Jahreszeiten.
Dieses Jahr beginnt er am 1. August. Die Fastenzeit repräsentiert die heiligste Zeit für alle Muslime dieser Welt.