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In vielen Teilen der Erde wäre es unvorstellbar, ja eine politische Sensation, beispielsweise in Syrien oder Afghanistan, im Iran, Irak oder in der Türkei: In einer katholischen Pfarrkirche beten Christen und Muslime gemeinsam, tragen Fürbitten vor, sitzen nebeneinander auf den Kirchenbänken, singen zusammen, geben sich Zeichen des Friedens.

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Eine solche erfolgreiche Initiative soll es, wie man hört, nur in Oberhausen-Rheinhausen geben. Wenn die verschiedenen Glaubensrichtungen überall so miteinander umgingen, gäbe es keine Konflikte und keine Kriege. In der Pfarrkirche St. Jakobus und Philippus bot sich ein „revolutionär friedliches“ Bild: Vor dem Altar, unter dem Kruzifix und neben der Statue der Gottesmutter Maria, wenden Frauen und Männer der muslimischen Gemeinde aus Oberhausen-Rheinhausen, Waghäusel und Philippsburg an Allah und rufen ihre Gläubigen dazu auf, in Liebe und Achtung miteinander umzugehen.

Die Muslime bitten „Gott, außer dem es keinen Gott gibt,“ (so der Koran) um Frieden, nachdem sich zuvor die anwesenden Christen mit demselben Anliegen an ihren dreieinigen Gott gewandt hatten. Zu dem gut einstündigen Gemeinschaftserlebnis im Gotteshaus trafen sich die Vertreter der beiden großen Religionen, darunter Kinder und Jugendliche, Katholiken, Protestanten und Muslime, die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), der „Ökumenische Friedensgebetskreis“ und die Gläubigen der Ditib-Fatih-Moschee.

Mit dabei waren Vertreter des Integrationsvereins Waghäusel.

Wohl nicht allzu oft kommt es vor, dass vor dem symbolträchtigen Kreuz die erste Sure „al-Fatiha“ aus dem Koran, der heiligen Schrift des Islam, in arabischer Sprache und Melodik rezitiert wird. Für Christen und Muslime dürfe Religion niemals ein Grund für Konflikt und Gewalt sein, so die Botschaft des Abends. Wer wirklich das Wort des guten und barmherzigen Gottes annehme, schließe jegliche Art von Hass und Feindschaft aus seinem Herzen aus.

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