Von Vorurteilen und Vorverurteilungen


Auf Einladung des Klassenlehrers Rudolf Knapp besuchte die Vorsitzende des Waghäuseler Integrationsvereins, Stadträtin Ebru Baz, die 10. Klasse der Realschule Bad Schönborn. Dort informierte sie im Unterricht über Dialog, Integration und Zusammenarbeit: über die Ziele, die sich ihr Verein auf die Fahne geschrieben hat.


Die Schüler hatten sich bestens vorbereitet und sich viele Fragen aufgeschrieben, so:


Wie stehen Sie zum Moscheenbau in Deutschland?


Wie stehen Sie dazu, das Kopftuch für eine Arbeitsstelle abzunehmen?


Trinken Sie Alkohol?


Essen Sie Schweinefleisch?


Beten Sie 5 Mal am Tag?


Dabei waren auch Fragen, die gewisse Vorurteile aufzeigten, beispielsweise:


Wieso sind die türkischen Jungs so aufdringlich, beispielsweise in der Disco?


Warum schlagen türkische Männer ihre Frauen?


Dürfen sich türkische Frauen scheiden lassen?


Wieso werden in der Türkei die Christen verfolgt?


Wieso darf man in der Türkei keine Kirchen bauen?


Darüber hinaus gab es weitere Fragen. „Ich muss ehrlich gestehen, dass viele dieser Fragen mich sehr betroffen gemacht haben, weil bestimmte Vorurteile und Ressentiments erkennbar sind“, so Ebru Baz, die auf alle Fragen Antwort gab (Über die Antworten wird im Einzelnen noch berichtet.)


Die Vorsitzende des Integrationsvereins zog als Resümee: „Ich habe versucht, den Schülern zu vermitteln, dass man Menschen gleich welcher Nationalität nicht verurteilen soll, nur weil sie woanders geboren sind oder einen Migrationshintergrund haben. Die meisten sind in diesem Land aufgewachsen und fühlen sich auch wohl hier. Sie sehen sich als Teil dieser Kultur. Deshalb sollte man nicht alles verallgemeinern.“ Bei dem fast zweistündigen Gespräch ging es darum, sich nicht von Vorurteilen lenken zu lassen, sondern sich selbst Gedanken zu machen und einfach den gesunden Menschenverstand einzusetzen.


(Fortsetzung folgt.)

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