Die Zeit der Corona-Abstinenz will der Verein für Dialog, Integration und Freundschaft (DIF) Waghäusel nutzen, um von Zeit zu Zeit seine Mitglieder und Mitstreiter vorzustellen. Diese legen auch dar, warum sie im Integrationsverein mitarbeiten. Vielleicht fühlt sich dadurch jemand angesprochen, im DIF mitzumachen (Vorsitzende Ebru Baz, Tel. 93260).
Diesmal stellt sich Nilüfer Saner vor.
„Ich bin 53 Jahre alt, verheiratet, habe 2 Kinder und bin Disponentin in einem Logistikunternehmer. Als waschechte gebürtige Wiesentalerin habe ich eine besondere Geschichte einer gelungenen Integration vorzuweisen.
Ab 1967 nach einer noch echten Hausgeburt in Wiesental (Speyerer Straße) wuchs ich bis zu meinem 16. Lebensjahr in Wiesental auf und besuchte die Realschule in Waghäusel. Damals war ich die erste Schülerin mit türkischem Migrationshintergrund.
„Nach meinem Abschluss ist unsere Familie nach Istanbul gezogen. Nach 19 Jahren (2002) kam ich wieder zurück, wohne jetzt in Kirrlach und arbeite seither in dem Speditionsbetrieb meines Bruders.
Für mich war Integration nie ein Thema, da es damals völlig selbstverständlich war, ein Teil dieser Gesellschaft zu sein. Mag auch damit zu tun haben, dass wir damals die erste türkische Familie in Wiesental gewesen sind. Meine Eltern kamen bereits 1963 nach Philippsburg und 1965 nach Wiesental.
Die Gründung des Integrationsvereins im Jahre 2009 habe ich begrüßt, da wir so einen Verein in Waghäusel brauchten. Wir wollten der Öffentlichkeit zeigen, dass auch Integration positiv sein kann, da zu dem Zeitpunkt das Bild in der Öffentlichkeit etwas verzerrt war. Ich denke dabei an Sarazzin & Co.
Ich bin froh, dass es unseren Verein DIF gibt. In den elf Jahren haben wir viel Positives bewegen können. Integration bedeutet auch, sich gegenseitig zu öffnen und zu zeigen, wie vielfältig es ist, die unterschiedlichen Kulturen miteinander zu teilen. Genauso das geschieht in diesem Verein auf überzeugende Weise.